Ein effizientes Management des Net Working Capital ist für Unternehmen jeder Größe essenziell, um zahlungsfähig zu bleiben und Wachstumschancen nutzen zu können. Eine zentrale Kennzahl zur Bewertung der kurzfristigen finanziellen Stabilität ist die Working Capital Ratio (auch als Liquiditätskennziffer bekannt). Sie zeigt auf, in welchem Verhältnis kurzfristige Vermögenswerte zu kurzfristigen Verbindlichkeiten stehen – und gibt damit wichtige Hinweise auf Liquidität, operative Effizienz und das Risiko von Zahlungsausfällen.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie die Working Capital Ratio funktioniert, wie sie berechnet wird und welche Maßnahmen helfen, sie gezielt zu verbessern.
Die Working Capital Ratio – auch als Current Ratio bekannt – misst die Fähigkeit eines Unternehmens, seine kurzfristigen Verbindlichkeiten mit seinen kurzfristigen Vermögenswerten zu begleichen. Sie ist ein Indikator für operative Effizienz, finanzielle Stabilität und Liquidität.
Formel:
Working Capital Ratio = Kurzfristige Vermögenswerte / Kurzfristige Verbindlichkeiten
Ein Wert über 1 zeigt an, dass genügend kurzfristige Mittel vorhanden sind, um alle laufenden Verpflichtungen zu decken. Die Ratio hilft Unternehmen dabei, Zahlungsfähigkeit sicherzustellen und operative Risiken zu minimieren.
Working Capital Ratio = Kurzfristige Vermögenswerte / Kurzfristige Verbindlichkeiten
Kurzfristige Vermögenswerte umfassen:
Kurzfristige Verbindlichkeiten beinhalten:
Diese Werte sind in der Bilanz eines Unternehmens ausgewiesen und bilden die Grundlage für die Working Capital Analyse.
Eine gute Working Capital Ratio liegt in der Regel zwischen 1 und 2. Dies deutet darauf hin, dass ein Unternehmen über eine solide Liquiditätsposition verfügt und sein Forderungsmanagement effizient gestaltet ist. Ein solcher Wert stellt sicher, dass Kunden zeitnah zahlen, ausreichend Liquiditätsreserven vorhanden sind und Verbindlichkeiten fristgerecht beglichen werden können – ohne operative Einschränkungen.
Die Working Capital Ratio kann entweder hoch bzw. positiv sein (also gleich oder größer als 1) oder niedrig bzw. negativ (also kleiner als 1).
Eine hohe Working Capital Ratio – also ein Verhältnis von über 1 – zeigt, dass ein Unternehmen über ausreichend kurzfristige Vermögenswerte verfügt, um seine kurzfristigen Verbindlichkeiten zu decken. Sie signalisiert eine gute Liquiditätslage, eine solide Kapitalstruktur und eine ausreichende Zahlungsfähigkeit.
Ein Working Capital Ratio zwischen 1,5 und 2,1 gilt als optimal. In dieser Bandbreite spricht man von einem gesunden Net Working Capital, bei dem das Unternehmen sowohl liquide als auch betriebswirtschaftlich effizient aufgestellt ist.
Achtung: Ein sehr hoher Wert (z. B. über 2,5) kann negativ sein. Er weist oft auf übermäßige Kapitalbindung hin – etwa durch zu hohe Bargeldbestände oder ungenutzte Lagerbestände. Diese Mittel könnten effektiver in Wachstum oder Innovation investiert werden. Eine zu hohe Ratio kann somit zu einer niedrigen Kapitalrendite (Return on Assets, ROA) führen – eine Kennzahl, die Investoren und Analysten regelmäßig zur Beurteilung der finanziellen Performance heranziehen.
Eine Working Capital Ratio unter 1 bedeutet, dass die kurzfristigen Verbindlichkeiten die kurzfristigen Vermögenswerte übersteigen. Das Unternehmen ist somit nicht in der Lage, seine laufenden Verpflichtungen aus eigener Kraft zu erfüllen – was auf einen negativen Cashflow hindeutet.
Häufige Ursachen sind:
Eine dauerhaft niedrige Working Capital Ratio kann die Zahlungsfähigkeit gefährden. Das Unternehmen muss möglicherweise:
Trotz ihres hohen Stellenwerts bietet die Working Capital Ratio keine vollständige Aussage über die Liquidität. Sie bildet nur ab, wie kurzfristig verfügbare Mittel die bestehenden Verbindlichkeiten decken – berücksichtigt jedoch nicht:
Ein scheinbar niedriger Wert kann also auch bedeuten, dass ein Unternehmen bewusst Zinskosten vermeidet oder alternative Liquiditätsquellen nutzt, die in der Bilanz nicht direkt sichtbar sind.
Trotzdem bleibt die Working Capital Ratio ein zentrales Frühwarnsystem: Sie hilft, Zahlungsverzögerungen, Fehlallokationen im Umlaufvermögen oder fehlende Liquiditätsreserven frühzeitig zu erkennen – und so langfristige Cashflow-Probleme zu vermeiden.
Die gezielte Steuerung der Working Capital Ratio ist ein zentraler Hebel zur Optimierung des Net Working Capital und der gesamten finanziellen Agilität eines Unternehmens. Die folgenden Maßnahmen sind besonders wirksam:
1. Cashflows optimieren
Verbessertes Forderungsmanagement, verkürzte Zahlungsziele und automatisierte Zahlungsabgleiche tragen zur Stabilisierung des Cashflows bei.
2. Zahlungsbedingungen strategisch anpassen
Durch Verhandlungen mit Lieferanten über längere Zahlungsziele sowie das aktive Nutzen von Skonti lassen sich kurzfristige Verbindlichkeiten gezielt steuern.
3. Kurzfristige Finanzierungen einsetzen
Kreditlinien und andere kurzfristige Finanzierungsquellen helfen, temporäre Engpässe zu überbrücken und die Liquidität zu sichern.
4. Lagerbestände effizient managen
Überhöhte Lagerbestände binden unnötig Kapital. Ein konsequentes Bestandsmanagement erhöht die Liquidität und verbessert das Verhältnis zwischen Umlaufvermögen und Verbindlichkeiten.
5. Cash Conversion Cycle verkürzen
Eine kürzere Zeitspanne zwischen Zahlungsausgang und Zahlungseingang steigert die Liquidität und verbessert direkt die Working Capital Ratio.
Die Treasury- und Risk Suite von HighRadius bietet Unternehmen intelligente, KI-gestützte Tools, um alle Prozesse rund um Liquidität, Zahlungseingänge und Finanzplanung zu automatisieren – mit dem Ziel, das Net Working Capital nachhaltig zu verbessern.
Cash Forecasting Lösung
Diese Lösung nutzt AI/ML-Modelle, um präzise Prognosen auf Basis realer Daten zu erstellen, darunter:
Cash Management Plattform
HighRadius automatisiert den Bankdatenabgleich, verwaltet Zahlungsprozesse, überwacht globale Konten und erstellt Cash-Positionen in Echtzeit – inklusive direkter Integration mit allen führenden Banken.
Damit erhalten Unternehmen volle Kontrolle über ihr Working Capital, vermeiden Engpässe und treffen fundierte, datenbasierte Entscheidungen.
1) Was ist das Verhältnis von Umsatz zu Net Working Capital?
Das sogenannte Working Capital Turnover Ratio misst, wie effizient ein Unternehmen Umsatz mit dem eingesetzten Working Capital generiert.
Formel: Umsatz / durchschnittliches Net Working Capital
2) Was ist der Unterschied zwischen Current Ratio und Working Capital?
Die Current Ratio ist eine Verhältniskennzahl (Quotient aus kurzfristigen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten).
Das Working Capital ist ein absoluter Wert:
Working Capital = Kurzfristige Vermögenswerte – kurzfristige Verbindlichkeiten
3) Was zeigt die Working Capital Ratio?
Sie zeigt, wie gut ein Unternehmen in der Lage ist, seine kurzfristigen Verpflichtungen mit verfügbaren Mitteln zu decken. Ein Wert zwischen 1,5 und 2,1 gilt als ideal.
4) Kann die Working Capital Turnover Ratio negativ sein?
Ja – wenn das Working Capital negativ ist (also die kurzfristigen Verbindlichkeiten die Vermögenswerte übersteigen), kann der Turnover-Wert negativ werden.
5) Wie berechnet man das Verhältnis von Net Working Capital zum Umsatz?
Formel: Umsatz / (Kurzfristige Vermögenswerte – kurzfristige Verbindlichkeiten)
Diese Kennzahl zeigt, wie effizient mit dem gebundenen Umlaufvermögen Umsätze erwirtschaftet werden.
Zum dritten Mal in Folge führend in der Ausführungsfähigkeit und Vision. Gartner: „Führende Unternehmen setzen ihre Vision erfolgreich um und sind gut für die Zukunft aufgestellt.“
Erfahren Sie, warum HighRadius seit zwei Jahren in Folge als Digital World Class Anbieter für Order-to-Cash-Automatisierungssoftware ausgezeichnet wurde.
Zum zweiten Jahr in Folge wird HighRadius im IDC MarketScape als führender Anbieter von Forderungsmanagement-Software für große und mittelständische Unternehmen anerkannt. Der IDC-Bericht hebt die Integration von maschinellem Lernen in die Produkte von HighRadius hervor, wodurch die Zahlungszuordnung, das Kreditmanagement und die Cash-Flow-Prognosen verbessert werden.
Im AR Invoice Automation Landscape Report, Q1 2023, hebt Forrester den bedeutenden Beitrag von HighRadius zur Branche hervor, insbesondere für große Unternehmen in Nordamerika und EMEA, und bestätigt seine Position als einziger Anbieter, der die komplexen Anforderungen dieses Segments umfassend erfüllt.
Kunden weltweit
Implementierungen
Transaktionen jährlich
Kontinente
Erfahren Sie mehr über die ideale Finanzlösung für Ihre Bedürfnisse.
Vereinbaren Sie einen TerminEntdecken Sie unsere Produkte durch selbstgeführte interaktive Demos.
Erkunden Sie das Demo-Center